Darwins Evolutionstheorie Von Prof. Dr. Wolfgang Kuhn
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Der Streit um die Evolution Von Engelbert Recktenwald
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Kritik am Evolutionismus aus katholischer Sicht
(Quelle: http://www.k-l-j.de/Evolution.htm)
Aus katholischer Sicht gibt es einen guten Grund, den Evolutionismus abzulehnen - denn er stellt eine unzulässige Grenzüberschreitung dar: Er leugnet die Beschränkung der eigenen Methode und behauptet, Phänomene zu erklären, die nicht in den Zuständigkeitsbereich der naturwissenschaftlichen Methode fallen: Die geistigen, seelischen und freiheitlichen Akte.
Der Evolutionismus behauptet, dass das "Leben" nur eine natürliche, graduell höhere Komplexität der anorganischen Materie ist. Mit anderen Worten, im Evolutionismus ist der Unterschied zwischen einer "wunderschönen" Landschaft und einem "wunderschönen Menschen" nicht wirklich vorhanden: Beidemale bewundern wir die Komposition der Zutaten (bei der Landschaft die Kombination von Seen, Wäldern und Wiesen - beim Menschen die Komposition von Körperbau und Charaktereigenschaften); eine Landschaft zu zerstören wäre somit genauso unmoralisch wie die Zerstörung eines Menschen. Ja, vielleicht ist sogar aus evolutionistischer Sicht die Landschaft das höhere Gut: Denn sie besteht länger und hat eine höhere ökologische Bedeutung. Warum sollte das Leben ein höheres Gut sein?
Wir Christen antworten: Weil das Leben von Gott geschenkt wurde und - vor allem das geistbegabte Leben des Menschen - selbst göttliche Züge trägt. Aber wenn das Leben nichts anders ist als eine besonders komplizierte Anordnung der Materie - dann fällt unser ganzes moralisches System.
Quelle(http://www.k-l-j.de/Evolution.htm)
Die Karl-Leisner-Jugend ist ein Zusammenschluss von Laien und Priestern des Bistums Münsters zur
Bereicherung und Vertiefung der Jugendarbeit.
Moralische Bedenken (I)
Im Evolutionismus unterschiedet sich jedes Lebewesen - auch das menschliche Leben - von der toten Materie nur durch sein Organisationsgrad. Es gibt also keinen Platz für eine "Würde" des Menschen oder eine "Würde des Tieres". Einen Menschen zu zerstören ist dann genauso zu bewerten wie die Zerstörung eines Kieselsteines.
Aber die moralischen Bedenken gehen noch tiefer: Der Evolutionismus fordert als Prinzip der Höher-Entwicklung neben der Mutation die Selektion; also die Bevorzugung des besser angepaßten Lebens und das Verschwinden und (zumindest mittelbare) Absterben der weniger angepaßten Lebensformen. Tod und Ausrottung von Lebewesen und Lebensformen sind im Evolutionismus keineswegs bedauernswert; ganz im Gegenteil - das "sogenannte Böse" (Lorenz) ist die Voraussetzung für die Weiterentwicklung des Lebens - also begrüßenswert als eigentliche Triebfeder des Lebens. Jede Art, die ausstirbt, war offensichtlich den neuen Umständen nicht gewachsen und hat es also auch nicht "verdient", weiterzuleben.
Sogenannte "Sozialdarwinisten" haben die Entwicklunglehre Darwins auch auf den menschlichen Bereich angewandt: Alles Leben, das schwach und minderbegabt ist, ist zum Tode verurteilt, damit das höherwertige Leben Platz und Raum findet. Jeder Mensch, der stirbt, war offensichtlich den neuen Umständen nicht gewachsen und hat es auch nicht "verdient", weiterzuleben. Ob das nun für einzelne Menschen gilt (der Jäger, der dem schwächeren Konkurrenten alle erlegten Tiere einfach abnimmt), oder für Gruppen von Menschen (der Steinzeitmensch, der das Feuer beherrscht, vernichtet die noch nicht so weiter entwickelten Nachbarstämme), ob für Nationen (die "Herrenrasse der Deutschen") oder für Menschen mit bestimmten Eigenschaften (Abtreibung von behinderten Kindern) - im Sozialdarwinismus ist das alles nur "sogenanntes" Böses.
Natürlich sträuben sich uns die Haare, wenn wir an den Sozialdarwinismus denken. «Was für den Bereich des nichtmenschlichen Lebens gelten mag», so denken wir, «kann und darf nicht für den Menschen gelten!» Allerdings können die Evolutionisten nur schwer erklären, warum das für den gesamten Bereich der der Natur gelten soll, aber nicht im mitmenschlichen Bereich. Wenn der Mensch nichts anderes ist als ein "nacktes Tier", wenn also der Unterschied zur Tierwelt nur darin liegt, dass der Menschen kein Fell hat - warum gilt dann das alleinige Prinzip von Mutation und Selektion für alles Lebendige, aber nicht in unserer menschlichen Gesellschaft?
"Gut" und "Böse" im Evolutionismus sind somit keine objektiven (grundsätzlichen) Maßstäbe. Unserer Intuition dagegen hält auf dem Hintergrund der Evolutionstheorie daran festhält, dass es schlecht ist, behinderte und häßliche und kranke Menschen zu töten (und eben keine Voraussetzung für den nächsten Evolutionsschritt). Deshalb wird heute die Moral nicht grundsätzlich geleugnet, sondern wurde zu einer Erfindung des Menschen, die hilft, das menschliche Leben in Gemeinschaften zu ordnen - und dadurch einen Selektionsvorteil bringt. Die Moral dient dem Zweck des menschlichen Zusammenlebens - sie ist also eine Kultur-Erscheinung.
Aber auch diese Ehrenrettung von "Gut und Böse" steht auf wackeligen Füßen. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass eine Moral ohne objektive Begriffe das Ende der Moral ist. Wie oft haben Menschen gesagt. «Gut und Böse gelten für mich nicht - denn es geht hier um ein höheres Ziel!» - und mit dieser Rechtfertigung sehr viel Leid über die Menschheit gebracht.
Die Naturwissenschaften können aufgrund ihrer methodischen Beschränkung keine Aussagen zur Moral machen. Der Evolutionismus aber macht aus der Moral nicht nur einen (Selektions-) Mechanismus, sondern löst sie ganz und gar auf. Damit überschreitet der Evolutionismus seine Zuständigkeit - und ist aus religiösen Gründen genauso abzulehnen wir aus wissenschaftstheoretischen Gründen. mehr lesen
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Schöpfungsglaube im Widerspruch zur Evolutionstheorie?
Quele
www.bistum-eichstaett.de/fileadmin/jahr-des-glaubens/arbeitsblaetter
Den ersten direkten Bezug auf die Evolutionstheorie findet man erst in einem päpstlichen Rundschreiben von Pius XII. von 1950. Darin heißt es: „Aus diesem Grund verbietet das Lehramt der Kirche nicht, dass in Übereinstimmung mit dem augenblicklichen Stand der menschlichen Wissenschaften und der Theologie die Evolutionslehre Gegenstand der Untersuchungen und Besprechungen der Fachleute beider Gebiete sei, insoweit sie Forschungen anstellt über den Ursprung des menschlichen Körpers aus einer bereits bestehenden, lebenden Materie, während der katholische Glaube uns verpflichtet, daran festzuhalten, dass die Seelen unmittelbar von Gott geschaffen sind.“
Hinsichtlich der Frage nach der Notwendigkeit eines ersten Menschpaares erklärt Pius XII., dass es nicht zu sehen sei, wie Polygenismus, also die Vorstellung einer Entwicklung des Menschen aus einer großen Gruppe, mit der Lehre von der Ursünde vereinbart werden könne.
Zu den neuesten offiziellen kirchlichen Aussagen gehören jene von Johannes Paul II., der 1996 vor der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften sagte: „In seiner Enzyklika Humani generis aus dem Jahr 1950 hatte schon mein Vorgänger Pius XII. dargelegt, dass die Evolution und das, was der Glaube über den Menschen und seine Berufung lehrt, nicht im Gegensatz zueinander stehen, unter der Bedingung, dass man einige Fixpunkte nicht aus den Augen verliert .... Heute, beinahe ein halbes Jahrhundert nach dem Erscheinen der Enzyklika, geben neue Erkenntnisse dazu Anlass, in der Evolutionstheorie mehr als eine Hypothese zu sehen. Es ist in der Tat bemerkenswert, dass diese Theorie nach einer Reihe von Entdeckungen in unterschiedlichen Wissensgebieten immer mehr von der Forschung akzeptiert wurde. Ein solches unbeabsichtigtes und nicht gesteuertes Übereinstimmen von Forschungsergebnissen stellt schon an sich ein bedeutsames Argument zugunsten dieser Theorien dar. Das Lehramt der Kirche ist unmittelbar von der Frage der Evolution betroffen, denn sie betrifft das Menschenbild. Die Offenbarung lehrt uns, dass der Mensch nach Gottes Ebenbild geschaffen wurde ...“ „Folglich sind diejenigen Evolutionstheorien nicht mit der Wahrheit über den Menschen vereinbar, die - angeleitet von der dahinter stehenden Weltanschauung - den Geist für eine Ausformung der Kräfte der belebten Materie oder für ein bloßes Epiphänomen dieser Materie halten. Diese Theorien sind im Übrigen nicht imstande, die personale Würde des Menschen zu begründen.“
Benedikt XVI. sagte in einer Ansprache am 24. Juli 2007: „Ich sehe, dass zur Zeit in Deutschland, aber auch in den Vereinigten Staaten, eine recht erbitterte Debatte geführt wird über den sogenannten Kreationismus auf der einen und den Evolutionismus auf der anderen Seite, die als einander ausschließende Alternativen dargelegt werden: Wer an den Schöpfer glaubt, müsse die Evolution ablehnen, und wer dagegen die Evolution befürwortet, müsse Gott ausschließen. Diese Gegenüberstellung ist absurd, denn einerseits gibt es viele wissenschaftliche Beweise für eine Evolution. Sie zeigt sich als Realität, die wir erkennen müssen und die unser Wissen in Bezug auf das Leben und das Sein als solches bereichert. Aber die Evolutionslehre beantwortet nicht alle Fragen, und sie beantwortet vor allem nicht die große philosophische Frage: Woher kommt alles?“
Was für manche vielleicht überraschend klingt, haben diese Aussagen gezeigt: Es gibt keine Verurteilung. Die katholische Kirche kann sich mit den Theorien einer Evolution durchaus anfreunden, solange sie nicht ideologisch im Materialismus münden.
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Gott hält alles im Sein und von ihm kommt die erste Ursächlichkeit aller Ursachen. Er füllt nicht Lücken, sondern ist der Urgrund aller Dinge. In diesem Sinn ist „Schöpfung DURCH Evolution“ kein Widerspruch.
Bei allem Wissen, wissen wir doch sehr wenig: Manches, was als unumstößlich gilt, wird durch neue Einsichten korrigiert oder vertieft. Wer hätte einst gedacht, dass die felsenfeste newtonsche Physik bei den kleinsten Teilchen keine Antworten liefern würde; dass dort die seltsame Quantenmechanik alle ihre Gesetze auf den Kopf stellt. Die Wissenschaft entwickelt sich immer weiter, sie erkennt tiefer und korrigiert sich. Gläubige Menschen beteiligen sich an der Suche nach Antworten.
In jedem Fall kann der Christ mit Spannung und zugleich Gelassenheit erwarten, was für neue Einsichten entstehen. Um mit den Worten Johannes Pauls II. aus dem Jahr 1996 zu schließen: „Wahrheit kann Wahrheit nicht widersprechen.“
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